Als die Bauern für ihre Freiheit kämpften

„Uffrur!“ in Schloss Glatt – Mit Theater, Musik und Mitmachaktionen wird das 16. Jahrhundert lebendig

Im Theaterstück recht ein ärmlich gekleideter Mann die Faust in die Luft.
Menschen aus benachteiligten Schichten brachten die Welt der Mächtigen aus den Fugen. (Foto: Paul Gärtner)

1525 brannte der Funke des Aufstands auch hier: Im ganzen Gebiet zwischen Schwarzwald und Neckar erhoben sich Bauern, um sich gegen drückende Abgaben und Willkür zu wehren. Sie wollten Gerechtigkeit, sie wollten Freiheit – und sie setzten alles aufs Spiel. Nach 500 Jahren bringen  eine Ausstellung und ein Geschichtsspektakel diese Zeit zurück.

Der Aufstand der Bauern begann im Kloster in Alpirsbach. Sie plünderten Burgen, eroberten sogar Schloss Glatt, jagten Äbte davon. Angeführt vom Kriegsmann Thomas Mayer wagten sie den Aufstand gegen Adel und Klerus – direkt hier, bei uns, in den heutigen Landkreisen Freudenstadt und Rottweil.

Ausstellung im Schloss Glatt: Geschichte wird greifbar

Am Freitag, 1. August, wird um 19 Uhr die die Ausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ im Wasserschloss Glatt in Kooperation mit dem Landkreis Freudenstadt und der Stadt Sulz eröffnet. Sie gibt Antworten auf die Fragen, wie die Menschen damals lebten, wofür sie gekämpft und was sie riskiert haben. Und sie zeigt eindrucksvolle Ausstellungsstücke wie Waffen aus der Zeit, Rüstungen und ein Originaldokument des Bauernführers Thomas Mayer.

„Uffrur“-Roadshow: Theater, Musik und Mitmach-Erlebnis

Am Samstag, 2. August, können Interessierte in diese Zeit eintauchen. Dann nämlich kommt die „Uffrur“-Roadshow des Landesmuseums Württemberg nach Schloss Glatt – und holt den Bauernkrieg zurück in die Gegenwart. In einer Erlebniswelt mit Jahrmarktcharakter wird die Geschichte von damals in Theater, Musik und Mitmachaktionen lebendig. Besucherinnen und Besucher können selbst eintauchen in die Welt von 1525, den Mut der Bauern spüren und die damaligen Ungerechtigkeiten mit heutigen Augen betrachten. Beginn von „Uffrur! … on the road“ ist um 17 Uhr.

Auf dem Programm stehen Open-Air-Theater mit einer emotionalen Zeitreise, Musik von regionalen Künstlerinnen und Künstlern, Spielstationen, Picknickbereiche und Verpflegungsstände lokaler Vereine. Wer möchte, kann diskutieren, staunen oder einfach genießen – und dabei erleben, wie viel vom damaligen „Uffrur“ noch heute in uns steckt.